Herausforderungen der Zukunft
Was sind die großen Herausforderungen der Zukunft?
Unser sächsisches Gesundheitswesen sieht sich in den nächsten Jahren zahlreichen Herausforderungen gegenüber, die uns dazu veranlassen, schon heute zu handeln – hier ein Überblick:
Der demografische Wandel
Sachsen ist im Bundesvergleich besonders stark vom demografischen Wandel betroffen: Lebten 1982 noch 5,15 Millionen Menschen im Freistaat, so waren es 2021 nur noch 4,04 Millionen – ein Rückgang von mehr als 20%. Aber es gibt nicht nur weniger Sachsen, diese sind zudem auch deutlich älter als damals. Das Durchschnittsalter ist in dieser Zeit von rund 39 auf heute rund 47 Jahre angestiegen, mehr als ein Viertel aller Sächsinnen und Sachsen ist älter als 65 Jahre.
Bereits heute versorgen 2,2 Erwerbstätige einen Rentner, schon in 10 Jahren werden es nur noch 1,8 Erwerbstätige sein. In den nächsten Jahren gibt es für je 10 Personen, die in die wohlverdiente Rente eintreten, nur noch 6 Personen, die ihren Platz einnehmen können. Die anderen Arbeitsplätze können aus dem heranwachsenden Erwerbstätigenpotential nicht mehr besetzt werden.
Somit ist absehbar, dass in Zukunft immer weniger Menschen für eine hochwertige Medizin und Pflege zur Verfügung stehen werden, weshalb wir schon jetzt gemeinsam die richtigen Antworten finden müssen.
Das Stadt-Land-Gefälle
Der Freistaat Sachsen ist deutlich stärker als andere Bundesländer von einem demografischen Stadt-Land-Gefälle gekennzeichnet – während die Städte einen kontinuierlichen Bevölkerungszuwachs verbuchen, sinken in allen ländlichen Regionen die Einwohnerzahlen teils dramatisch. Lebten 1990 nur etwas mehr als ein Viertel aller Einwohner in den drei sächsischen Großstädten, so sind es 2021 mehr als ein Drittel. Insbesondere die Landkreise in grenznaher Lage haben hier mit Bevölkerungsverlust und Überalterung zu kämpfen. Die strukturellen Herausforderungen, die diese Entwicklung nach sich ziehen, gilt es jetzt gemeinsam anzupacken.
Der Fachkräftemangel
Sachsen hat seit 1990 nicht nur rund 800.000 Einwohner verloren, sondern ist im Schnitt auch deutlich älter geworden – und hat somit immer weniger Menschen im erwerbsfähigen Alter. Genauer gesagt: Auf 100 Personen im Alter von 20 bis 65 Jahren kommen rund 47 Personen im Alter 65plus.
Hinzu kommt, dass im Vergleich zum Jahr 2015 bereits im Jahr 2035 mit bis zu 400.000 Erwerbstätigen weniger gerechnet wird. Dieser Größenordnung kann mit erhöhter Zuwanderung oder anderen Maßnahmen nicht wirksam begegnet werden. Damit wird deutlich, dass wir Sachsen bereits jetzt die besten realisierbaren Lösungen für den drohenden Fachkräftemangel finden müssen.
Weniger Fallzahlen auf dem Land
Eine logische Folge des Stadt-Land-Gefälles sind einerseits sinkende Fallzahlen in den Krankenhäusern der ländlichen Regionen und steigende Fallzahlen in den Kliniken in und bei Dresden und Leipzig.
Diese demografischen Veränderungen veranlassen den Freistaat Sachsen, im Sinne seiner Bürger bereits jetzt über die optimalen strukturellen Anpassungen nachzudenken, um auch in Zukunft regional unabhängig eine angemessene Daseins- und Gesundheitsvorsorge gewährleisten zu können.
Herausforderungen für die Zukunft
Für die Krankenhäuser in Sachsen bedeuten die großen Einflussfaktoren – Demografischer Wandel, Stadt-Land-Gefälle, weniger Fallzahlen und Fachkräftemangel – vor allem, dass sie vor der großen Herausforderung einer planvollen und nachhaltigen Weiterentwicklung der bestehenden Strukturen stehen.
Es muss jetzt mit vereinten Kräften darum gehen, Sachsens Gesundheitswesen durch innovative Zukunftslösungen, strukturelle Anpassungen und attraktive Arbeitsbedingungen fit zu machen für 2030.